F A K E Y O U - Spielformen des Selbst

be your selfie

Womit beschäftigen wir uns häufiger:
Mit unserem Selbst
oder seiner Darstellung?
Ist jede Selbstdarstellung Fake?
Menschen im Alter von 16-25 Jahren

verbringen durchschnittlich ungefähr 5 Stunden pro Woche
damit, Selfies zu stylen. Im Durchschnitt erfassen
Facebook, Snapchat, Instagram und Twitter
93 Millionen Selfies pro Tag.
Liken wir Selfies, weil wir Fake dissen?
Wie trennt das Selfiezeitalter des 21. Jahrhunderts noch
Wahrheit von Fälschung?
Ist Trump das Original? Elvis die Fälschung?
In FAKEYOU lädt Hansjörg Betschart Sie zu einer Reise durch die Geschichte von Fake and Truth ein, zu einer Rundschau in der Kunst zwischen dem Selbst und seiner Darstellung.
Sie finden in FAKEYOU wissenschaftliche Hintergründe und Techniken, wie Stars sie für Film und Bühne praktizieren– auf den Alltag angewendet. Erfahren Sie, wie Sie es schaffen, sie selbst zu bleiben und doch aus sich heraus zu gehen.

FAKE YOU erscheint als Buch im Sommer 2021  im Versus-Verlag, Zürich – bestellen Sie hier.

 

 

"Fake" oder "Truth"?

Unsere Selbstdarstellung
entsteht aus einer Mischung
von "Fake" und "Truth".
In einem "playbook for your self" macht Sie FAKEYOU
mit den kreativen Spielformen des Selbst vertraut.
Wollen Sie wissen,
wie Ihnen mitgespielt wird oder
wie Sie selber mitspielen können?

Das Selbst im Bild

Seit der Renaissance zeugen Selbstbildnisse vom Selbstbewusstsein des Menschen: als Inszenierungen des Selbst, als Selbstbefragung oder als Versuch gegen die Vergänglichkeit. Der Strom der Zeit zieht uns immer reissender mit, und wir halten uns fest – in Bildern. Malend halten Menschen nicht nur Aussehen sondern auch – je nach Temperament –  ihre Inszenierung von Individualität auf Leinwänden fest. Rubens setzt sich lichtdurchflutet in Szene, DaVinci […]

Das Selbst im Spiel

Wir finden uns von Geburt an in verschiedenen Rollen. Wir leben in Rollenspielen, die wir willentlich eingehen.  Wir spielen in unzähligen Spielformen mit, haben kurze, lange, ärgerliche und erfrischende Beziehungen. Unser Selbst definiert sich aus unseren Beziehungen und den Rollen, die wir in ihnen aktualisieren. Die meisten Rollenspiele werden uns allerdings mehr aufgezwungen, als dass wir sie freiwillig wählen. Rollenerwartungen («Mädchen sind so!»), wie auch […]

Das Selbst in der Schauspielschule

Seit Generationen wird die Kunst der Darstellung von Praktizierenden weitergegeben. Welche Lehren der Darstellung entfalten bis heute Wirkung in den performativen Künsten? Wir werfen einen Blick auf die Probebühnen von Film und Theater und wollen wissen:  wer findet heute mit mit welcher Technik Anwendung? Stanislavskji und Strasberg? Meisner oder Batson? Delsarte oder Lecoq? Hagen oder Adler? Cechov oder Bloch? Vor einem Schnupperbesuch wird hier nicht […]

Das Selbst in der Forschung

Bereits der deutsche Psychologie-Professor Wilhelm Wundt ging 1879 der Frage nach, ob unser Bewusstsein bei Entscheiden für Bewegungen zwei Geschwindigkeiten kennt: 1. Die mit Absicht herbeigeführte und 2. die im Reflex ausgelöste. Wundt liess in unzähligen Versuchen bei seinen Studenten die Zeit stoppen, die zwischen dem Aufprall einer Kugel und dem Knopfdruck des Probanden verging. Das Ergebnis war nicht sonderlich überraschend: Zwischen absichtlichem Auslösen der […]

 

Was müsste eine Schauspielerin
von Ihnen wissen ,
um Sie darzustellen?
Könnten Sie überhaupt umfassend Auskunft geben über Ihr Selbst?

Kann jemand ohne unser Selbstbewusstsein uns überhaupt darstellen, wie wir sind?
Oder nur wie wir sein möchten?
Was können wir von jemandem
lernen, der das darstellt,
was sich  gerne vor uns verbirgt:
unser Selbst?

 

 

 

 

Wir begleiten Sie auf der Lesereise zu den Bühnen des Selbst.

Selbstzweck

Selbstzweck

Darstellung ist kein Selbst-Zweck. Sie ist ein Gestaltungsmittel unseres Selbst. Auch wenn unser Wesen einmalig ist, seine Darstellung ist es nicht. So findet sie durchaus auch mit Nachahmungen statt und – Wiederholungen. Gefühle werden nicht nur auf der Bühne Abend für Abend reproduziert. Auch im Alltag gehören Repetitionen zu den grossen Mysterien im Spiel der Emotionen unseres Lebens. Wiederholungen prägen unseren Alltag. In der Theaterarbeit […]

Selbstporträt

Selbstporträt

Die massenhafte Verbreitung von Kameras hat unser Verhältnis zum Selbstporträt trivialisiert, aber nicht grundlegend geändert. Was früher nur Künstlern vorbehalten war, kann heute jeder mit einem Fingerclick. Selbst fotografisch schwachbrüstige Menschen können unablässig ihr Selbst-Bild korrigieren. Schnappschüsse verraten nicht nur die Schnappatmung ihrer Bilderjäger.  Selbstporträts schaffen einen nahezu lückenlosen Bildbeweis unserer Existenz im Zeitraffertempo. Unsere Fotoalben bilden mit Tausenden von Augenblicken ein faszinierendes Spiegelkabinett unseres […]

Selbstoffenbarung

Selbstoffenbarung

Inwiefern reicht uns all die Kenntnis über unser Selbst, um unsere «Rolle» im Leben zu spielen? Vielleicht möchten wir die Regeln der Darstellung genauer kennenlernen, ehe wir darauf antworten, wie wir über unser eigenes «Selbst» mehr erfahren könnten. Zumindest ahnen wir, dass die Praxis der Darstellung zum «Selbst» gehört wie der Strom zum Fernsehgerät: Ohne Strom ist der TV-Schirm eine echt blöde Fläche an der […]

Zu guter Letzt:

Würden Sie eine Rolle spielen
in einem Theaterstück,

von dem sie weder den letzten Akt kennen,
noch dessen
Figuren,
noch den Text, den sie sagen,
und schon gar nicht,
zu wem, warum und wann?
Niemand verrät Ihnen,
wer das alles erfunden hat
und inszeniert?

Genau so betreten wir 
die Bühne des Lebens:
Ohne eine Ahnung,
spielen wir – anfänglich tapsig und zunehmend
begeistert oder auch unwillig mit.
Wir stellen uns dar,
im Bemühen, das Stück kennen zu lernen,
in dem wir eine Rolle spielen
.
Wir werden übersehen
oder erhalten Applaus,
wissen selten wieso,
und spielen weiter
bis auf der Bühne des Selbst
der letzte Vorhang fällt.
Von Geburt an verkörpern wir –
mal ahnungslos, mal aufbegehrend, mal wissbegierig, mal neugierig, mal selbstbewusst frech und mal besinnungslos gierig –
unser Wesen.
Wir begegnen dabei anderen Darstellerinnen,
an deren Selbstdarstellung wir ebenso
teilnehmen, wie sie an unserer,
ohne erfahren zu dürfen,
wie lange, warum und vor allem:
wozu wir unser Selbst offenbaren sollen,
das sich vor uns versteckt, je deutlicher wir es
anderen darstellen wollen?
Selbst wenn wir von dem Theaterstück,
in dem wir mitspielen sollen,
alles erfahren würden
und – ab Beginn
unseres Bühnenlebens – alles

über unsere Rolle wüssten:
unsere Talente, Schwächen,
alles, was wir je getan haben
oder noch tun werden,
alle Selfies (fotografiert),
und Träume (aufgezeichnet),
und Erinnerungen (gefilmt),
und Lieblingsmusiken (aufgezeichnet),
Stammbäume (gepflanzt),
– all dies würde nicht ausreichen
einen einzigen Moment
unsere Figur
wahrhaftig zu leben.

Wenn es uns nicht gelänge,
uns mit allen anderen Figuren
zusammen darzustellen,
unser Selbst würde
wie die Rolle in einem ungespielten Theaterstück  –
einfach nur ein ungeöffnetes

Buch bleiben …